Ja, Zlatan Ibrahimović ist so eine Sache für sich. Größer als Chuck Norris und MacGyver. Und mit einem unbändigen Selbstbewusstsein ausgestattet. Ich muss sagen, so ein bisschen verliebt bin ich schon in den Fußballer „Ibra“. Die Liste der Fußballclubs, für die der inzwischen 39-jährige Schwede aufgelaufen ist, beeindruckt: Ajax, Juve, Inter, Barca, AC Milan, PSG, ManU und schließlich LA Galaxy. Für die schwedische Nationalmannschaft bestritt er über 100 Länderspiele. Ihm verdanken die Fußballwelt und YouTube einige Videos mit spektakulären und einzigartigen Toren.
Vor einiger Zeit postete er ein Simpsons-Foto auf seinem Instagram-Profil. Einen Avatar aus Springfield zu erhalten, ist zwar bereits so einigen Prominenten wiederfahren, aber ein schwedischer Fußballer, der seine sportlichen Anfänge auf einem Bolzplatz in Rosengård – einem sozialen Brennpunkt Malmös – nahm, ist dann doch eine Besonderheit.
Da fiel mir die Biografie von Zlatan Ibrahimović ein, die bereits 2011 erschien (2013 veröffentlichte Malik dann die deutsche Ausgabe). Das Buch hat einen besonderen Platz in meinem Schrank – direkt neben der Biografie „Der weiße Brasilianer“ von Ansgar Brinkmann und „Der Traumhüter: Die unglaubliche Geschichte eines Torwarts“ von Ronald Reng. Dazu später einmal mehr :-).
Doch zurück zur Zlatan-Biografie: Aufgeschrieben hat die Zeilen der schwedische Autor und Journalist David Lagercrantz, der dem Fußballer in vielen Gesprächen seine Lebensgeschichte entlockte. Lagercrantz skizziert die Geschichte des selbstbewussten und zugleich unberechenbaren Zlatan Ibrahimović auf über 400 Seiten und der Fußballfan erhält einen Einblick in die Welt von „Ibra“.
Schnell avancierte dieses Buch zu einem der erfolgreichsten Sportbüchern der letzten Jahre mit Übersetzungen ins Englische, Französische und Deutsche. In Schweden war der Titel sofort nach Erscheinen ein absoluter Bestseller.
Gleich in seiner Buchwidmung macht Ibrahimović deutlich, dass er nicht zu den angepassten Charakteren unter den Profifußballern gehört:
Er erzählt von seinen Anfängen in Malmö. Die ersten Seiten des Buches sind eher als Sozialstudie der schwedischen Großstadt Malmö zu lesen. Ibrahimovićs Kindheit und Jugend in Rosengård sind bestimmt von Themen wie Armut und Kriminalität und dem immer durchblitzenden Stolz und unbedingten Willen, es allen zu zeigen, die ihn anfangs belächelt und verhöhnt haben. Es klingt streckenweise martialisch.
Vom Bolzplatzkicker zum Fußball-Star
Auch in seiner späteren Karriere als Fußballer manövriert er sich neben all seiner Genialität auf dem Platz immer wieder in Situationen neben der Seitenlinie, die zu lesen zwar sehr unterhaltsam sind (da flog auch mal eine Imbissbude in die Luft und im Training flogen die Fäuste), mich aber auch mit einem unguten Gefühl zurückließen, wie zerrissen der Mensch Ibrahimović ist.
Doch zurück zum Sportlichen: Spannend zu lesen sind für fußballbegeisterte Leser in jedem Fall die verschiedenen europäischen Stationen bei Top-Clubs, für die der Schwede aufgelaufen ist. Trainingsmethoden, Trainer und Spielkameraden, die ihn begleiteten lassen das Fußballherz höher schlagen. Gleich der Einstieg ins Buch hält die ganz besondere Beziehung zwischen Ibrahimović und Pep Guardiola fest. Freunde werden die beiden in diesem Fußballerleben wohl nicht mehr!
Ibrahimović ist in einer Zeit zum Fußballstar aufgestiegen, als die sozialen Medien noch nicht jede Faser des Geschäfts durchdrungen haben. Umso spannender sind die Schlüsselloch-Perspektiven, die dieses Buch ermöglicht.
Wer nun Lust bekommen hat auf diese Sportlerbiografie wird auch noch fündig.
Das Buch ist bereits einige Jahre alt. Ihr erhaltet es in der Buchhandlung eures Vertrauens oder online z. B. bei Thalia: „Ich bin Zlatan“ (Malik)